Magazin

Ein Ort der Begegnung

Interview mit der MAYDAY 2022


 
 

text Isabel Roudsarabi
fotos MAYDAY

lesezeit 4 Minuten

Als Soli-Veranstaltung für einen Radiosender 1991 gegründet, ist die MAYDAY mittlerweile eine Institution in der elektronischen Musiklandschaft Deutschlands. In diesem Jahr feierte das Festival sein 30. Jubiläum auf mehr als gebührende Art und Weise.

 

Seit 2007 wird das Festival vom Team der i-Motion Eventagentur veranstaltet. Die Crew besteht aus rund 35 festen Mitarbeitenden in Produktion, Marketing, Booking und co., die außerdem an Events wie der Nature One, Toxicator oder Ruhr in Love beteiligt sind.

Uns hat Geschäftsführer Oliver Vordemvenne ein paar Fragen über die diesjährige Ausgabe beantwortet. Er erzählt von seiner Motivation für den bevorstehenden Festivalsommer, welche Pläne die MAYDAY für die Zukunft verfolgt und warum es gerade wichtiger denn je ist, gemeinsam Festivals zu feiern.

30 Jahre Mayday - Wie hat sich dieses Jahr für euch und eure Artists & Besuchenden angefühlt? Besonders, nach zwei Jahren Pandemie? 
MAYDAY war das erste große Festival, das in Deutschland in diesem Jahr stattfinden konnte. Nach zwei Jahren war der Nachholbedarf entsprechend riesig. Wir haben sehr gutes Feedback von den Besuchenden und den Artists erhalten und sind absolut happy! Besser hätte der Restart nicht gelingen können. Ein Riesendank an alle Besuchenden, die MAYDAY treu geblieben sind. Ein Riesendank an alle Artists, jede*r einzelne war phänomenal gut. Und ein Riesendank an alle Partner*innen und Mitarbeitenden, die höchst professionell für den reibungslosen Ablauf gesorgt haben. 

Der Festivalsommer kann kommen und dieser wird besser als je zuvor.

Gab es in diesem Jahr besondere Neuerungen? Ihr wolltet ja wieder mehr zum “klassischen” Techno zurück - wie hat sich das angefühlt? 
MAYDAY steht seit 1991 für Fortschritt und Veränderung und vereint seit jeher die besten DJs der neuen Generation mit denen, die bereits seit vielen Jahren bekannt sind. Das Line-up hat den aktuellen Trend abgebildet, der vermehrt zu härterem Techno geht. Dazu zählen junge Top-DJs der Techno-Szene wie Amelie Lens und Kobosil, aufstrebende Newcomer wie Lilly Palmer und etablierte Stars wie Dubfire, Joris Voorn und Monika Kruse. Weiterhin fester Bestandteil von MAYDAY sind aber auch die Harder Styles, die schon lange nicht mehr nur ein Nischen-Genre sind. Festivals wie SYNDICATE mit über 20.000 Besuchenden zeigen wie groß die Fanbase der harten Klänge der elektronischen Musik ist.

Welche Acts, die bei euch gespielt haben, sollten alle auf ihre Playlist setzen, die nicht vor Ort sein konnten? 
Alle Artists, die bei MAYDAY gespielt haben, haben es verdient in die Playlists der Fans elektronischer Musik aufgenommen zu werden. Lilly Palmer steht zum Beispiel aktuell mit ihrem Track „We Control“ - released auf Adam Beyers Label Drumcode - an der Spitze der Beatport Techno-Charts. Amelie Lens und Monika Kruse veröffentlichen regelmäßig auf ihren eigenen Labels Exhale und Terminal M großartige Tracks. Für die Fans der härteren Klänge dürfen zum Beispiel Dr. Peacock, D-Fence und Warface nicht auf den Playlists fehlen.

Wo wollt ihr euch mit MAYDAY hin entwickeln? Welche Pläne gibt es für die Zukunft? 
Wir wollen MAYDAY so weiterführen, dass es auch in Zukunft eine relevante und große Veranstaltung in der Szene bleibt. Dementsprechend werden wir auch weiterhin mit dem Line-up innovativ bleiben, um den aktuellen Zeitgeist abzubilden.

Gibt es Sorgen, die ihr mit Blick auf die aktuelle Situation der Welt habt? - Ukraine Krieg, Corona und co. haben ja ganz schön ihre Spuren in der Veranstaltungsbranche hinterlassen. 
Unklare Rahmenbedingungen, Engpässe bei Material und Personal, drastische Kostensteigerungen in vielen Bereichen und ein extrem kompetitives Marktumfeld werden den Festivalsommer 2022 auf jeden Fall zu einer spannenden Angelegenheit machen.

Wir sind jedoch optimistisch mit unserem starken Team und klugen Planungen unsere Festivals auch nach zwei Jahren Unterbrechung mit der gewohnt hohen Qualität durchführen und die anstehenden Widrigkeiten meistern zu können.

Und dann freuen wir uns auf zehntausende glückliche Gesichter und euphorische Menschen, die endlich wieder feiern, tanzen und für einen kurzen Moment die schrecklichen Nachrichten aus der Welt verdrängen können.


Was positives zum Schluss: Gibt es etwas was ihr euren und auch allen anderen Festival- und Musikfans für die nächsten Jahre mitgeben wollt? 
MAYDAY und andere Live-Events sind und bleiben ein Ort der Begegnung: Den Alltag kurz vergessen und gemeinsam eine unbeschwerte Zeit genießen ist heute wichtiger denn je. Genießt diese Momente!

Festivalfinder

MAYDAY 2023

30. April - Dortmund


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