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Festival in Las Vegas und vergessene Speicherkarten

Festivalfotografie mit Diana Mühlberger


 
 

interview Nils Lucas
redaktion Tina Huynh-Le
fotos Diana Mühlberger

Diana Mühlberger ist da unterwegs, wo wohl die meisten Fotografinnen und Fotografen im Musikbereich gern sein würden: Vor, hinter und vor allem auf den größten Bühnen, gemeinsam mit den Bands, die eben diese bespielen. Beim Verfolgen ihres Instagram-Accounts besteht regelmäßig die Gefahr, neidisch „Ich will auch“ zu schreien – wir haben uns aber stattdessen dafür entschieden, mal nachzufragen, wie das eigentlich so läuft bei ihr und welche Bilder ihr am wichtigsten sind.

 

Wer bist du, wo bist du zuhause und was machst du eigentlich genau?
Ich bin Diana, 25 Jahre alt, gelernte Fotografin und komme aus Ulm. Unter dem Namen „getbackstage“ begleite und fotografiere ich seit drei Jahren Bands auf ihren Konzerten und Festivals.

Bist du eher der Sonne lacht bei Blende 8- oder der Es ist nicht die Kamera, sondern wer dahinter steht- Typ? Und warum?
Da bin ich eher der „Der Hintergrund ist nice um Blende 1“-Typ. Generell sollte man schon ein wenig in Technik investieren, bei Konzerten vor allem in lichtstarke Objektive. Ich benutze auch wirklich immer den manuellen Modus und weiß schon auswendig, was ich für welche Lichtverhältnisse einstellen muss. Wenn es schnell gehen muss, liege ich zwar manchmal ein wenig daneben und belichte das Bild leicht über oder unter, aber das kann ja auch cool aussehen. Meine technischen Ansprüche sind jedenfalls nicht so hoch wie meine ästhetischen. Einen persönlichen Stil zu entwickeln ist allerdings mit harter Arbeit verbunden sowie mit viel Übung, ausprobieren und ein wenig Talent, um immer die richtigen Momente zu erwischen.



Zeig uns dein Lieblingsfoto aus dem letzten Jahr und erkläre uns warum das so ist?
Im Sommer 2017 hatte ich die tolle Möglichkeit, Milky Chance auf drei ihrer Shows in Amerika zu begleiten. Da habe ich nicht nur zum ersten Mal in einem Nightliner geschlafen, sondern auch hinter die Kulissen amerikanischer Venues und Festivals schauen können. Es war mein persönliches Highlight in diesem Jahr und das Foto von Clemens auf der Bühne des Life Is Beautiful Festivals in Las Vegas lässt die Emotionen wiederaufleben.

Drei Festivals, auf denen du gerne mal fotografieren würdest?
Burning Man, weil es dort einfach aussieht wie auf einem anderen Planeten.
Coachella, weil ich es mit Sonne, Palmen und stylischen Outfits verbinde. Der Vibe gefällt mir.
Lollapalooza, in jeder Stadt einmal bitte!

Welches Foto hat dich früher stolz gemacht und ist dir heute peinlich?
Wahrscheinlich eine Makro-Aufnahme einer Blume oder ein Portrait mit krassem Farbfilter.

Zeig uns ein Foto, das Festivals für dich ausmacht und einen Satz dazu.
So viele Menschen, die Musik so hart feiern – ohne sie gäbe es keine Konzerte!

Wo bist du fotografisch noch zu Hause?
Hochzeiten dokumentiere ich ebenfalls gerne. Auch hier beobachte ich das Geschehen aus dem Hintergrund, wieder passend zum Namen „getbackstage“, um im richtigen Moment auf den Auslöser zu drücken.

Hast du ein Vorbild?
Annie Leibovitz. Sie war in den 70er Jahren Tourfotografin der Rolling Stones und Cheffotografin des Rolling Stone Magazins und damit wahrscheinlich eine der erfolgreichsten Frauen im Musik-Fotografie-Business.


Was war dein unangenehmster Fotomoment?
Wenn du deine Sachen für einen Termin packst und dir auf dem Termin auffällt, dass du die Speicherkarte vergessen hast. Der Klassiker.

Was für Pläne hast du 2018?
Ich bin unter anderem mit der Band Itchy auf Tour. Die neue Herausforderung hierbei ist, dass ich sie nicht nur fotografiere, sondern auch das Tourmanagement übernehme, da ich gerne noch andere Seiten der Musikbranche kennenlernen möchte. Sicherlich werden auch noch Fotos von anderen Bands und Konzerten auf meiner Instagram-Seite zu sehen sein.

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