fotos Dominik Wagner
Das Leben und Treiben hinter einer Festivalbühne ist faszinierend und ernüchternd zugleich. Zum einen klingt „Backstage“ schon immer irgendwie spannend und aufregend, zum andern ist es doch eigentlich nur der Arbeitsplatz für Bands, Festivalschaffende und alle, die irgendwie am Gelingen einer Veranstaltung beteiligt sind. Eine große brache Fläche, oft sehr unromantisch unpersönlich und mit viel Platz zum rangieren und werkeln.
Je größer das Festival, desto trister und kühler meist der Produktionsbereich. Da kann sich „Ich geh mal kurz Backstage“ noch so cool anhören – Arcade Fire, die über einen Schotterplatz laufen, sind eben immer noch Arcade Fire, die über einen Schotterplatz laufen. Da helfen auch keine Bandbereiche mit Rollrasen und temporär platzierten Whirlpools.
Den Unterschied machen da oft die etwas kleineren, handgemachten Festivals. Denn obwohl das wahre Treiben vor den Bühnen und auf dem Campingplatz stattfindet, ist ein gemütlicher Backstagebereich nicht selten ein essenzieller Faktor für die Stimmung im Team und eben auch die Stimmung der Bands. Denn hier geht es nicht nur um die nächste Großproduktion und horrenden Gagen, hier geht es darum, dass sich alle Beteiligten wohlfühlen, mal runterkommen, ein ruhiges Gespräch führen oder sich auf den Auftritt vorbereiten können. Hier geht es darum, gemeinsam etwas zu erschaffen – und das fühlt sich im angenehmen Umfeld nun mal besser an als auf einen Schotterplatz.
Nachdem wir bereits ausführlich über den Künstlerbereich des Immergut Festivals berichtet haben, wollten wir beim diesjährigen Festival auch die Stimmung im gesamten Backstage- und Produktionsbereich einfangen. Müde Tourmanager, die Ruhe vor dem Konzert und emotionale Momente direkt nach der Show. Abschalten auf der Crew-Party, kollektives Fußballschauen oder High-5’s beim arbeiten. Es sind diese Momente, an die sich Bands und FestivalmacherInnen erinnern. Es sind diese Momente, die ein Festival ausmachen, wenn man vor lauter Stress die meisten Konzerte gar nicht vor der Bühne erleben kann. Momente, die auch uns von Höme fasziniert haben und die Dominik Wagner für uns festgehalten hat.