Alles bleibt anders. Unter diesem Motto machte die Institution Immergut Festival vergangenes Jahr erste Schritte in Richtung Neuerfindung. Hauptbühne verschoben, die legendäre Zeltbühne mal eben komplett generalüberholt, einen Tag mehr Festival und eine neue Wortbühne. Diese wurde direkt auf den Campingplatz gezimmert und erstmals gab es dann auch schon ab Mittag was auf die Ohren. Keine Musik zwar, dafür aber Diskussionsrunden und spannende Gespräche unter dem Motto “Aufbau Immergut - Für Musik und Haltung von Morgen”. Alles bleibt anders also. Allerdings nicht wirklich - denn angefühlt hat es sich so, wie sich das Wohnzimmer halt immer anfühlt. Das Lieblingswohnzimmer mit einem verdammt guten Lieblings-Line-Up.
text Johannes Jacobi
fotos Till Petersen
Bleibt (getreu dem Festivalmotto 2020) die Frage: Was ist jetzt?
Denn eigentlich würden wir genau jetzt, in diesem Moment, über das Immergut 2020 schlendern und mit einem Fischbrötchen oder Eis auf der Hand richtung Sonnenuntergang schielen. Aufgrund der allseits bekannten unangenehmen Situation dieses Jahr, bleibt uns das allerdings verwehrt. Was kommt, sind zwei Lichtblicke...
Zum einen wäre da natürlich die Hoffnung auf ein Immergut im September - das Festival wurde nämlich auf den 03. - 05.09. verschoben und mit ein bisschen Glück, kann die Sause noch unter bestimmten Auflagen stattfinden. Fast zu schön um wahr zu sein. Somit würden wir ausnahmsweise mal die Saison in Neustrelitz beenden, statt sie gemeinsam mit einer Milliarde Indie-Mücken im Mai zu beginnen.
Zum anderen, gibt es dieses Wochenende zumindest eine digitale Version des Festivals. Über den Immergut Youtube Kanal werden wir ein Wochenende lang in unser Taschentuch weinen und Konzerte, Interviews, Gesprächsrunden und Impressionen aus der Vergangenheit anschauen können. Und obendrauf gibt es für kurze Zeit dort auch endlich eine der schönsten Festival Dokus überhaupt online zu schauen. “Immergut - Der Film” sei allen wärmstens ans Herz gelegt die sich dem Immergut oder Open Air Veranstaltungen generell verbunden fühlen.
Abschließend bleibt nur noch ein Gruß von Höme. Ein Gruß, in Form von über 30 Bildern aus dem letzten Jahr. Hinsetzen, Taschentücher raus, Bilder anschauen, Youtube öffnen und ab dafür.