Magazin

So geht Festival:

Erinnerungen vom Forest Jump Festival 2017 (Teil 2)


 
 

text Johannes Jacobi
redaktion Tina Huynh-Le
fotos Malte Schmidt & Christoph Eisenmenger

Das sechste Forest Jump Festival ging erstmals über zwei Tage und ebenfalls zum ersten Mal wurde das Orga-Team mit Funkgeräten ausgestattet. Wie ein Festival so lange ohne diesen technischen Fortschritt durchgeführt werden konnte, ist uns ein absolutes Rätsel, aber es scheint, dass die Veranstalter wissen, was sie tun.

 

Selten wurde uns so ausführlich von so vielen Beteiligten erzählt, was genau da denn eigentlich zu tun ist, was so ein Festival beinhaltet und was so hinter den Kulissen passiert. Wir freuen uns riesig, euch das Forest Jump Festival 2017 in aller Ausführlichkeit und aus der Sicht der Macherinnen und Macher zeigen zu können.

Nachdem es im ersten Teil um Wasserversorgung, Strom und die Sorgen der Produktionsleitung ging, geht es nun weiter mit Geschichten vom Einlass und ausführlichen Einblicken in das Leben hinter dem Tresen und an der Fritteuse.

Jason / Einlass + Aufbau

Drei zusammenhangslose Wörter, die dir als erstes einfallen wenn du an das Forest Jump Festival 2017 denkst:
– Freundschaft
– Zauberwald
– Liebe

Was war deine größte Baustelle während des Forest Jump Festivals 2017 und wie hast du diese behoben?
Meine größte Baustelle auf dem Forest Jump war der Einlass.
Es war schwierig, durchgehend an diesem Objekt zu arbeiten, da mein handwerkliches Geschick an vielen anderen Baustellen eben so nötig in Anspruch genommen wurde wie an meiner eigenen. Dazu kam, dass ich zu Beginn tagsüber beruflich unterwegs war und erst nach Feierabend Zeit dafür gefunden habe, aber dank unserer fleißigen Helfer, die tatkräftig mit anpackten, wurde der Einlass rechtzeitig fertig.


Welcher war dein schönster Moment und warum?
Der schönste Moment auf dem Forest Jump war für mich, als das Publikum bei Regen unter einer großen Plane tanzte. Es war schön zu sehen, dass sich die Stimmung nicht durch den Regen hat kaputt machen lassen.

Dein schlimmster Moment?
Der Sonntagmorgen nach dem Festival!

Beschreibe doch mal bitte einen Forest Jump Tag vom Aufstehen bis zum Schlafengehen.
Körperpflege – anziehen – Absprachen halten mit den Mitgliedern – Reparaturen / aufräumen – Arbeitsplatz einrichten – Veranstaltungsbeginn – bei kleinen Pausen schauen, ob man an anderen Arbeitsbereichen, z.B. Bar, benötigt wird und aushelfen – nach 10-15min wieder zum Einlass & das ganze ungefähr 3 mal – ab 3 Uhr ist Einlassschluss – Barschicht übernehmen – wenn sich die Lage entspannt hat, auch mal den Rest des Festivals genießen und begießen – 6 Uhr Veranstaltungsende.

Was war beim diesjährigen Forest Jump aus deiner Sicht besser als in den Jahren zuvor und woran lag es?
Es ist einfach, zu behaupten, dass so gut wie alles besser lief als im vergangenen Jahr, aber JA…genau so ist es. Ziel ist es ja, aus den Fehlern des vergangenen Jahres zu lernen und zu verbessern. Wir haben uns besser beraten, bessere Pläne aufgestellt und die Arbeitsbereiche je nach Fähigkeiten und Interessen der Mitglieder zugeordnet.

Was war schlechter und woran lag es?
In meinen Augen gab es nur einen Punkt zu bemängeln: Die Pissrinne wurde nicht gut genug ausgeschildert, was am Zeitdruck lag. Daher kam es zu erheblichen Staus vor den Toiletten und Überfüllung der Auffangbecken.

Wenn du deinen Eltern ganz kurz erzählst, wie das Forest Jump Festival 2017 war, wie schaut das aus?
Es war mal wieder wundervoll. Schade, dass ihr es mal wieder nicht geschafft habt, es euch anzusehen…Selbst Schuld.

Wenn du deinen Freunden kurz erzählst, wie das Forest Jump Festival 2017 war, wie schaut das aus?
Es war der Hammer! Das ist das einzige Festival bei dem man sich trotz Anzahl der Leute wohler als Zuhause fühlt. Mal ernsthaft… Auf welchem Festival bekommt man schon Frühstück ans Zelt?!

2018?
Es gibt kein Zurück mehr! Was wäre ein Jahr ohne das Forest Jump?

Joey / Abteilungsleiter Tresen

Drei zusammenhangslose Wörter, die dir als erstes einfallen, wenn du an das Forest Jump Festival 2017 denkst:
– familiär
– liebevoll
– legendär

Was war deine größte Baustelle während des Forest Jump Festivals 2017 und wie hast du diese behoben?
Unebenheiten des Waldes – Rotationslaser verwendet

Welcher war dein schönster Moment und warum?
Als meine Tresencrew während der Arbeit zur Musik tanzend und voller Freude die Festivalbesucher bedient hat.

Dein schlimmster Moment?
Ist immer kurzer Stromausfall.

Beschreibe doch mal bitte einen Forest Jump Tag vom Aufstehen bis zum
Schlafengehen.

Aufstehen ist am Tag der Veranstaltung immer recht anstrengend, da am Abend davor immer etwas zelebriert wird. Aber darin sind wir geübt und super professionell! Daher bin ich 8:00 Uhr aufgestanden, anschließend wurde gefrühstückt und dann ging‘s los. Vor der Veranstaltung ist natürlich immer noch genügend zu tun, wie z.B. Tresen herrichten, schmücken, Kühlschränke einräumen, Leute einweisen und noch dort zu helfen, wo halt Hilfe benötigt wird. Wenn man dann entspannt hinter seinem Tresen mit seiner Crew steht, wenn die ersten Gäste hereingelassen werden, hat man alles richtig gemacht. Am Anfang ist es hinter dem Tresen natürlich recht entspannt, so, dass die Arbeit noch recht überschaubar ist, was aber nicht lange hält… Denn zu den Stoßzeiten, meistens zwischen 22:00-02:00 Uhr, brennt richtig die Ranch. Aber das funktioniert mittlerweile durch herausgearbeitete Tresenpläne und Unterteilung in versch. Arbeitsschichten auch wunderbar. Ich war also sowohl mit den Gästen als auch mit meiner Crew in jeglicher Hinsicht mehr als zufrieden und würde sie jedes Jahr wieder einstellen. Neben dem Verkauf am Tresen war ich für die Schichtenübergabe und Einweisungen der Crew in ihre jeweiligen Arbeitsplätze zuständig. Und wenn sich tatschlich jeder der Crew nach Schichtende bedankt dabei gewesen zu sein, erfüllt es mich mit Stolz, Freude und Bestätigung, so ziemlich vieles richtig gemacht zu haben!
Als ich dann zwischendurch die Crew für die Frühschicht am Samstag einwies und dann morgens um 5:00 Uhr die Nachtschicht nach Hause schicken konnte, war mein Tag um 6:00 Uhr dann auch zu Ende und ich konnte mich schlafen legen.

Was war beim diesjährigen Forest Jump aus deiner Sicht besser als in den Jahren zuvor und woran lag es?
Die Organisation, weil wir uns von Jahr zu Jahr weiterentwickeln.

Was war schlechter und woran lag es?
Nischt. 1 Forest Jump wird nicht schlechter.

Wenn du deinen Eltern ganz kurz erzählst, wie das Forest Jump Festival 2017 war, wie schaut das aus?
Die kennen es und freuen sich jedes Jahr wieder aufs Forest Jump, auch, wenn sie selbst viel mitarbeiten müssen.

Wenn du deinen Freunden kurz erzählst, wie das Forest Jump Festival 2017 war, wie schaut das aus?
Gutes Essen, geile Bands, einmalige Atmosphäre und nur freundliche und tolle
Menschen – das ist unser Festival.

2018?
Ich versteh die Frage nicht.


Lisette Weise / Abteilungsleiterin Frittenbude

Drei zusammenhangslose Wörter, die dir als erstes einfallen wenn du an das Forest Jump Festival 2017 denkst:
– Herzblut
– Zauberwald
– Herzensmenschen

Was war deine größte Baustelle während des Forest Jump Festivals 2017 und wie hast du diese behoben?
Das Hinterherräumen und Versorgen der Crew (vor allem der verwöhnten Kerle) während der Auf- und Abbauphase. Mit vielen starken Nerven, tief Durchatmen und meiner rechten Hand Vici. Und weil sie trotzdem liebenswert sind.

Welcher war dein schönster Moment und warum?
Als ich am Sonntagmorgen um 3 Uhr zufrieden die letzte Portion Forest Fries an einen glücklichen Festivalbesucher verkauft habe und damit fast 500kg Kartoffeln erfolgreich verarbeitet waren.

Dein schlimmster Moment?
Als die alte Fritteuse auf einmal während der Veranstaltung anfing zu qualmen und fast brannte.

Beschreibe doch mal bitte deinen Forest Jump Tag vom Aufstehen bis zum Schlafengehen.
Ich bin um 7 Uhr aufgestanden und habe noch alle möglichen Utensilien für die Großküche und Frittenbude zusammengepackt. Anschließend bin ich mit einem Transporter zur Großküche gefahren. Dort habe ich mich mit meinen 3 Mädels von der Frittenbudecrew getroffen. In der Großküche haben wir 40 kg Nudeln vorgekocht und in Lebensmitteleimern verstaut. Zudem haben wir eine Menge Waffelteig vorbereitet. Ich habe hierbei die Aufgaben koordiniert und Rezepte und Mengen abgeglichen. Bevor wir die Küche verlassen haben, wurde alles abgewaschen und der Boden geschrubbt. Dann haben wir gemeinsam Küchengeräte und -zubehör (wie Kellen, Schüsseln usw.) zusammengepackt, alles dokumentiert und anschließend den Transporter mit allen Vorräten, vorbereiteten Lebensmitteln auch vom Vortag und Küchenutensilien beladen.
Dann ging es ab zum Zauberwald, wo der Transporter mithilfe der Jungs wieder entladen wurde. Im Anschluss haben wir die Frittenbude fertig eingeräumt, dekoriert und geputzt. Danach hatte ich nochmal eine kurze Pause zum Duschen und hübsch machen, bevor wir von 15 bis 17 Uhr im Wald die letzten Vorbereitungen erledigt haben. In dieser Zeit habe ich auch die ersten fleißigen Helfer eingewiesen und Aufgaben verteilt. Ab 17 Uhr begann der Verkauf und die Zubereitung des Essens. Hierbei war ich vor allem für den Verkauf zuständig, parallel dazu habe ich die Helfer betreut, kurz eingewiesen beim Schichtwechsel und Aufgaben koordiniert. Während der Hochphasen habe ich zudem die Fritteusen mit bedient, nachgefüllt und die Forest Fries serviert bis um 3 Uhr die Frittenbude geschlossen hat. Anschließend habe ich mit meiner letzten Schicht den 1. Festivaltag ausgewertet, die Frittenbude aufgeräumt und für den Frühstücksverkauf am nächsten Morgen vorbereitet. Nachdem ich noch einen Abstecher an die Bar gemacht und mit den anderen Crewmitgliedern gequatscht habe, habe ich vorm Schlafengehen noch zwei 6minütige Sprachnachrichten an die Frühschichten geschickt als Übergabe und Einweisung. 5 Uhr lag ich dann ziemlich erschöpft, aber sehr zufrieden im Bett.

Was war beim diesjährigen Forest Jump aus deiner Sicht besser als in den Jahren zuvor und woran lag es?
Insgesamt waren die Abläufe reibungsloser und die Arbeit für uns entzerrter und etwas entspannter. Dies lag zum einen daran, dass wir dieses Jahr erstmals 2 Festivaltage hatten. Zum anderen haben wir uns als Organisatoren und die gesamten Abläufe von Jahr zu Jahr weiterentwickelt, lernen aus Fehlern und werden immer professioneller.

Was war schlechter und woran lag es?
Nichts.

Wenn du deinen Eltern ganz kurz erzählst, wie das Forest Jump Festival 2017 war, wie schaut das aus?
Da sie selbst zunächst als Helfer fast 500 kg Kartoffeln gewaschen und anschließend an beiden Tagen das Festival auch als Besucher genossen haben, brauche ich ihnen gar nicht mehr viel erzählen. Genau wie für uns bedeutet das Forest Jump Festival 2017 für sie viel Arbeit, die sich aber mehr als lohnt, wenn man sieht, welch wundervolles und einmaliges Ereignis wir damit für uns, unsere Heimat, unsere Werte und viele tolle Menschen schaffen.

Wenn du deinen Freunden kurz erzählst, wie das Forest Jump Festival 2017 war, wie schaut das aus?
Forest Jump Festival 2017 – ein wundervolles, einmaliges Erlebnis. Eine unvergleichbare Atmosphäre, richtig gute Musik, tolle Menschen und hervorragendes Essen. Vollkommen gelungen. Wir haben die 2 Tage gerockt. Und für die Freunde, die dieses Jahr nicht dabei sein konnten: Nächstes Jahr müsst ihr es unbedingt sein!

2018?
Unbedingt! (nur ohne die alte Fritteuse und dafür mit einer dritten neuen)

Gregor / Sidecrew / Ticketvorverkauf

Drei zusammenhangslose Wörter, die dir als erstes einfallen, wenn du an das Forest Jump Festival 2017 denkst:
– verzaubernd
– anstrengend
– spaßig

Was war deine größte Baustelle während des Forest Jump Festivals 2017 und wie hast du diese behoben?
Den Ticketvorverkauf auch noch bis eine Woche vor Festivalstart trotz des Aufbaus und durchgängigem Leben im Wald organisiert weiterzuführen.
Ich habe mehrmals Datenvolumen nachgebucht und mir einfach Zeit dafür genommen, auch wenn andere Projekte im Aufbau dadurch länger gedauert haben.

Welcher war dein schönster Moment und warum?
Bei dem Auftritt von Leoniden für ein paar Songs im Publikum stehen und die Band genießen. Es war der schönste Moment für mich, da ich diese Band unglaublich gut finde und ich diese Zeit einfach nur genießen konnte, auch weil ein paar andere Organisatoren mit in der Menge waren.

Dein schlimmster Moment?
Das Auspumpen und Reinigen der Toiletten!

Beschreibe doch mal bitte einen Forest Jump Tag vom Aufstehen bis zum Schlafengehen.
Leicht verkatert aufstehen, kurzes Frühstück und bis zum nächsten Morgen bis auf ein paar kurze Pausen durchgängig am Arbeiten. Aber auch zu später Stunde immer noch fit genug, um noch ein Bier nach Ende der Arbeit zu genießen.

Was war beim diesjährigen Forest Jump aus deiner Sicht besser als in den Jahren zuvor und woran lag es?
Die Kommunikation im Team während des Festivals, weil das erste mal Funkgeräte genutzt wurden.

Was war schlechter und woran lag es?
Da fällt mir persönlich nichts zu ein.

Wenn du deinen Eltern ganz kurz erzählst, wie das Forest Jump Festival 2017 war, wie schaut das aus?
Anstrengend, aber trotzdem auch wunderschön.

Und wie hast du deinen Freunden davon berichtet?
So wie meinen Eltern.

2018?
Wird wieder fett!!!