Festivalbändchen sagen mehr als tausend Worte. Trotzdem und deswegen möchten wir die Geschichten dahinter erzählen, Bändchen vergleichen und schöne wie schlimme Momente teilen. Den Anfang macht Jana, 25, aus Trier – und was bei ihr mit einem Geburtstagsgeschenk zum 18. begann, ist heute große Leidenschaft und sogar ein Festivalpodcast.
Name: Jana
Alter: 25
Wohnort: Trier
Besuchte Festivals: 8
Lieblingsfestival: Hurricane
Welche 3 Songs laufen aktuell häufig in deiner Playlist?
Blond – Book
Drangsal – Turmbau zu Babel
Brian Fallon – Forget Me Not
Rock am Ring 2011 – die große Liebe gefunden
2011 ging es für mich zum ersten Mal zu einem richtigen Festival. Meine Freunde haben zusammen geschmissen und mir die Karte zum 18. Geburtstag geschenkt. Bei diesem ersten Festival war alles noch komplett neu und ich war super unerfahren, aber genau das hat es so aufregend gemacht. Ich wusste sofort, das hier ist mein Ding und der Beginn einer großen Leidenschaft. Absolute Highlights: Beatsteaks, Coldplay.
Rock am Ring 2012 – Lieber allein als gar nicht
Da stand ich nun 2012 mit Rock am Ring Karte, aber ohne Begleitung. Also entschied ich mich dazu, es auch alleine zu wagen. Im Nachhinein die absolut richtige Entscheidung. Ich würde jedem raten, das auch durchzuziehen anstatt gar nicht zu fahren, denn wirklich alleine bleibt man auf einem Festival sowieso nicht. Absolutes Highlight: Deichkind.
Wir wollen wissen, was ihr mit euren Festivalbändchen verbindet. Erzählt es uns, wir freuen uns auf Festivalpost!
Rock am Ring 2013 – Rundum gelungen
Das erste Festival mit meiner liebsten Festivalbegleitung der Welt, ohne die es nicht mehr geht. In meiner Erinnerung auch eines der „rundesten“ Festivals für mich. Es gibt gar nicht viel Besonderes zu erzählen, weil ich das ganze Wochenende einfach als gelungen empfunden habe. Ich finde das Gelände am Nürburgring zwar nicht ideal, aber das Wochenende hatten wir Glück und konnten unsere Lieblingsacts meistens von guter Position aus sehen. Einziger Wehrmutstropfen: Der überraschende Auftritt von den Beatsteaks, den wir leider verpasst haben. Absolute Highlights: Paramore, Biffy Clyro.
Hurricane 2014 – Campe niemals direkt neben den Dixis
Dieses Jahr hatten wir eine große und total vermischte Gruppe mit Leuten, die sich untereinander gar nicht richtig kannten. Das Wochenende selbst war dann trotzdem oder grade deswegen super. Besonders in Erinnerung geblieben sind mir zusammengebrochene Campingstühle und brennende Dixoklos direkt nebenan. Absolute Highlights: The Wombats, Donots.
Rock am Ring 2015 – Mendig ist der bessere Ring
Eine kontroverse Meinung, aber mein Wochenende in Mendig hat mir gezeigt, welche Schwächen die Location am Nürburgring hat. Es gab zwar viel Chaos und flächenmäßige Engpässe, weshalb wir unfreiwillig auf das Green-Camp ausweichen mussten, die Location hat aber ansonsten komplett überzeugt. Ansonsten war das Wochenende geprägt von guter Musik, lustigen Leuten, leckerem Essen und (meist) gutem Wetter. Absolute Highlights: MS MR, Foo Fighters.
Hurricane 2016 – Weltuntergang
Schon am Donnerstagabend brach das bis dato schlimmste Unwetter über Scheeßel herein, das ich je erlebt hatte. Auf der Flucht von der Open-Air Disco zu unseren Zelten hat sich unsere Gruppe verloren und alle haben an unterschiedlichen Orten Schutz gesucht. Endlich wieder im Camp haben wir dann das totale Chaos vorgefunden und uns entschlossen, die erste Nacht im Auto zu verbringen. Am nächsten Tag hieß es dann Wasser aus dem Zelt schöpfen, Klamotten trocknen und Ausfälle verkraften. Im Vergleich zu anderen hatten wir aber noch Glück und konnten das restliche Wochenende genießen. Absolute Highlights: Mumford And Sons.
Kosmonaut 2017 – Der beste Wecker der Welt
2016 habe ich es doch tatsächlich geschafft, den geheimen Headliner (Die Fantastischen Vier) richtig zu tippen und deshalb 2 Tickets für das Kosmonaut 2017 gewonnen. So haben wir unsere Festivalbesuche 2017 kurzerhand in einen kleinen Roadtrip verwandelt und sind von Trier, nach Chemnitz zum Kosmonaut, um danach weiter gen Norden Richtung Hurricane zu fahren. Das Kosmonaut war das erste kleinere Festival für mich und ist absolut liebevoll organisiert und gestaltet. In punkto Atmosphäre definitiv etwas Besonderes. Zusätzliche Überraschung war dann morgens um 8 von einem Kraftklub-Campingplatz-Konzert auf fahrender LKW-Ladefläche geweckt zu werden. Absolute Highlights: Bilderbuch, Ok Kid, Editors.
Hurricane 2017 – die längste, kürzeste Anreise
Aufgrund des Festival Roadtrips waren wir schon am Mittwoch in Scheeßel und haben die Nacht in einer Ferienwohnung verbracht, um am Donnerstag dem Anreisestress zu entgehen. Aus zehn Minuten Anreise wurden dann aber doch mehrere Stunden. Durch Unwetterwarnungen und einigen dummen Entscheidungen (Nehmt nie die Gepäckkontrolle in der Mitte!) waren wir dann schließlich doch nur eine Stunde früher auf dem Platz als unsere Freunde mit 5 Stunden Anreise. In üblicher Hurricane Manier ließ das Wetter auch am restlichen Wochenende zu wünschen übrig, unvergesslich war es trotzdem! Absolute Highlights: Lorde, Frank Turner & The Sleeping Souls.
Headliner - Der Festivalpodcast
Seit Februar 2017 spricht Jana mit Kollege Max in einem Festivalpodcast über die deutsche Festivallandschaft, News, Bandwellen, Preisentwicklungen, Buchungspolitik, persönliche Erfahrungen und Plattenkritiken. Hört mal rein. Mehr dazu gibt es dann natürlich auch bald hier auf Höme.